Erik Satie: Vexations
„Vexations“, das sind drei Notenzeilen (ein Thema und zwei Variationen) mit der Angabe versehen, diese 840 mal zu wiederholen, und zwar trés lent.
Das Stück kam 1949 durch Henri Sauguet, einen Freund Saties, aus der Vergessenheit in die Hände von John Cage.
Am 9. September 1963 organisierte Cage in New York die erste vollständige Aufführung, die knapp 19 Stunden dauerte. Dem Team aus Pianisten gehörten u.a. David Tudor, Christian Wolff, John Cale, James Tenney, Joshua Rifkin und natürlich Cage selbst an.
Cage bewunderte Satie und nahm in seinen Kompositionen Bezug auf dessen Werke. So z.B. verwendet Cage in Four3 12 Zufallsvariationen des Vexations-Themas.
Unsere Aufführung wird bestritten aus einem Team von Musikerinnen und Musikern aus den Reihen der KGNM.
Eine Reise in die Welt des Innehaltens, der Meditation, der fast nicht enden wollenden Wiederholung, des Zurückgeworfenseins.
2
Sonntag, 21.10.2012
20.30h
Loft
Wissmannstr. 30
50823 Köln 45'18"
Ein Off-Cage Abend mit Kapotte Muziek & Frans de Waard
präsentiert von: aufabwegen Das von Frans de Waard geleitete Label Korm Plastics veröffentlichte vor 10 Jahren die Compilation 45'18", auf der internationale Geräuschmusiker eingeladen waren, ihre Interpretationen von John Cage berühmtem stillen Stück 4'33" zu präsentieren.
In einer Lecture-Performance mit dem Titel „the title is the duration of the lecture, to be determined once it is over“ wird Frans de Waard das Konzept dieser CD erläutern und auf die Bedeutung der Ideen des Komponisten Cage für seine Arbeit eingehen.
In einem Geräuschkonzert wird Kapotte Muziek einige ganz freie Reminiszenzen an das Cage'sche Schaffen darbieten mit Zufällen, Radios und allerlei knisterndem Alltagsstoff. Kapotte Muziek ist ein elektro-akustisches Trio aus den Niederlanden bestehend aus Frans de Waard, Peter Duimelinks und Roel Meelkop. Es spielt ausschließlich Live-Konzerte und macht keine Studioaufnahmen.
In ihren Performances erkundet Kapotte Muziek, wie ein minimaler akustischer input sich in eine maximale Ausdehnung verwandeln lässt. Alle Sounds entstehen aus Abfallmaterialien, für die jeweilige Performace gefunden.
3
Dienstag, 23.10.2012
20h
Loft
Wissmannstr. 30
50823 Köln
Multiple Joy[ce] Orchestra.
mit Lucia Mense, Angelika Sheridan, Holger Werner, Georg Wissel, Leonard Huhn, Matthias Schubert, Frank Gratkowski, Udo Moll, Matthias Mainz, Matthias Muche, Carl Ludwig Hübsch, Phillip Zoubek, Kathrin Pechlof, Scott Fields, Radek Stawatz, Carter Williams, Elisabeth Fügemann, Sue Schlotte, Constantin Herzog, Sebastian GramssJohn Cage: 3 Sculptures Musicales in Subgruppen
4´33´´für Orchester
Ryoanji für Orchester
Hymnkus
Four, Six, Five
Matthias Schubert: prepared piano derivate
Carl Ludwig Hübsch: naked ryoanjiUnter dem Titel Cages Joy[ce] präsentiert das Multiple Joy[ce] Orchestra eine Auswahl von Werken des amerikanischen Komponisten. Darüber hinaus werden Werke von Matthias Schubert und Carl Ludwig Hübsch zu hören sein, die sich direkt auf Kompositionen von John Cage beziehen. Unter Berücksichtigung der speziellen Fähigkeiten der MJO-Musikerinnen und Musiker werden Cage´s Kompositionstechniken oder –themen hinterfragt, aktualisiert und neu eingesetzt.
4
Freitag, 23.11.2012
20h
Klavierhaus Schoke
Lindenstrasse 18
50674 Köln
Jovita Zähl und John McAlpine, Klavier John Cage:
Music for Two (1984-87)
Two2 (1989) „Music for...“ besteht aus 17 Stimmen für verschiedene Instrumente – ohne Partitur. Eine Interpretation kann sich ein beliebige Anzahl von Stimmen auswählen (und setzt dann die entsprechende Anzahl der Spieler im Titel der Komposition ein, hier also „Music for Two“).
Virtuose Passagen in Space-Notation wechseln mit lang gehaltenen, durch Bogenhaare hervorgebrachten Tönen und Stille ab. Die Struktur ist durch time-brackets bestimmt.„Two2“ ist eines der wenigen Number-Pieces von John Cage ohne time-brackets. Die Struktur der Musik erinnert an die japanischen Renga Poesie (36 Zeilen mit jeweils fünf Takten und einer bestimmten Anzahl von Aktionen: 5+7+5+7+7). Durch eine Bemerkung von Sofia Gubaidulina ("Es gibt eine innere Uhr") inspiriert, überlässt Cage das Tempo innerhalb der Takte den Pianisten völlig frei.
5
Sonntag, 09.12.2012
20h
Theater im Ballsaal Bonn
Frongasse 9
53121 Bonn
Dorrit Bauerecker, Klavier
Hans Otte: Das Buch der Klänge
Der Klavierzyklus „Das Buch der Klänge“ ist in den Jahren 1979-82 entstanden und wurde seitdem – auch vom Komponisten selbst – in vielen Ländern aufgeführt. In dem zwölfteiligen Werk offenbart sich eine fließende Synthese von alten und neuen Klang- und Formenwelten.
Otte (1926-2007), dessen großes Vorbild John Cage war, hat zu Beginn des Kompositionsprozesses zunächst Klänge gesammelt und diese auf einzelnen Notenblättern festgehalten. Auf diese Weise entstanden über vierhundert Notenseiten, aus denen heraus er schließlich eine konzentrierte Fassung von fünfundzwanzig Seiten komponierte. Über das Stück sagte er: „Mit diesem Buch der Klänge wird der Hörer wiederentdeckt als Partner von Klang und Stille, der, auf der Suche nach seiner Welt, einmal ganz bei Klängen sein will.“Hans Otte wirkte neben seinem kompositorischen Schaffen als Pianist, Text-und Musiktheaterautor, Klanginstallateur und bildender Künstler. Besonders entscheidend aber war sein Einfluss als Musikchef bei Radio Bremen in den Jahren 1959-84. Durch sein Engagement wurde die Entstehung von über hundert Werken von John Cage bis Karlheinz Stockhausen gefördert. Er trug maßgeblich dazu bei, dass die amerikanische Musik von La Monte Young bis Terry Riley in Deutschland bekannt wurde.
6/7
Freitag, 14.12.2012
20h
Kunst-Station St. Peter
Jabachstraße 1
50676 Köln
Harald Muenz, Komposition
Florian Neuner, Textdurch die vögel (2011)
eine Sprachlandschaft für John CageIn „durch die vögel“ verschmelzen dokumentarische Feldaufnahmen mit Sprachaufnahmen
zu einer imaginären speech soundscape. In diesem Sprach- und Geräuschdschungel taucht schließlich auch Cages eigene Stimme auf. Die zahllosen Zufallsereignisse für die Positionierung der O-Töne, deren Länge etc. generierte ein DOS-Programm, das Cage selbst in seinen letzten Lebensjahren verwendet hat. Claudia Robles, Komposition, Live Elektronik und Video
Camilla Hoitenga, FlöteToward the Silence „Toward the Silence“ ist eine Multimedia-Performance, die einen Weg vom Klang zur Stille beschreibt, einen Weg der über klangliche und visuelle Umwege führt, mündend in der Dekonstruktion, der Fragmentierung, in transparenten Bildern, Ausblenden.Nicole Ferrein, SopranJohn Cage
Litany for the WhaleIn „Litany for the Whale“ wird jedem Buchstaben des Wortes „Whale“ ein Ton zugeordnet. 32 mal erklingt die gleich bleibende „Recitation“, gefolgt von einer immer variierenden „Response“.